Warum und wozu Physiotherapie

 

In der Humanmedizin ist es schon viele Jahre völlig normal, das der Arzt dem Patienten mit Rückenschmerzen ein paar Massagen oder Krankengymnastik verordnet oder das der Patient nach einer Operationen schon im Krankenhaus mit Physiotherapie beginnt, um die bestmögliche Beweglichkeit wieder zu erhalten.

 

Auch in der Tiermedizin wird dies mittlerweile praktiziert und die Erfolge sprechen für sich.

So handelt es sich auch hier um Reha-Training nach Operationen von Hunden ( z.B. Kreuzbandriss ), welches u.a. Gerätetraining und Muskelaufbautraining beinhaltet.

 

 

Was bewirkt Physiotherapie?

  • Verbesserung der Dehnfähigkeit von Muskeln, Bändern und Sehnen, somit zur Vorbeugung von Verletzungen
  • Steigerung der Leistungsfähigkeit durch Beweglichkeit und Flexibilität
  • Entspannung und Regeneration

 

Was wird behandelt?

  • Skelett - u.  Nervale Erkrankungen, Lähmungen
  • Arthrose, Rheumatische Erkrankungen
  • Reha nach Verletzung, Unfall oder Op
  • Schmerztherapie
  • Entspannung und Verbesserung des Allgemeinbefinden

 

Was gehört zu einer Behandlung

  • Anamnese
  • Gangbildanalyse
  • Untersuchung aller tastbaren Strukturen
  • Neurologische Untersuchung
  • Physiotherapeutische Behandlung

 

Viele Hunde schlagen sich mit schmerzhaften Erkrankungen, Bewegungseinschränkungen oder Lahmheiten, die ihren Bewegungsdrang behindern, durch den Alltag.

Die Aufgabe der Physiotherapie ist das Erlernen oder Wiedererlernen der natürlichen Bewegungsabläufe, denn die ausbalancierte Körperhaltung und Bewegung fördert die Effizienz der Arbeit von Muskeln und Gelenken.

Dies wird unter anderem durch die Optimierung der Beweglichkeit und Flexibilität, sowie Kräftigung und Lockerung der Muskulatur erreicht.

 

Physiotherapie soll die Lebensqualität Ihres Hundes verbessern, die Genesung nach einer OP unterstützen, Bewegungsabläufe verbessern und vor allem Schmerzen lindern, damit Bewegung wieder Spaß macht!

 

 

 

 

 

Was ist Osteopathie?

 

Osteopathie ist eine manuelle Methode mit eigenem medizinphilosophischen Hintergrund. Sie wurde vor ungefähr 150 Jahren durch den Arzt Dr. Andrew Taylor Still in Amerika entwickelt.

 

Der Ansatz der Osteopathie ist einfach.

 

Leben zeigt sich in Form von Bewegung. Wo Bewegung verhindert wird, macht sich Krankheit breit. Die Osteopahtie hilft Bewegungseinschränkungen aufzuspüren und zu lösen.

 

 

Die Osteopathie basiert auf drei Prinzipien

  • Struktur und Funktion stehen in ständiger Wechselbeziehung
  • Selbstheilungskräfte des Körpers
  • Körper, Geist und Seele bilden eine Einheit

 

Die Faszien ( Bindegewebe ) bilden eine Kontinuität im Körper und verbinden alles miteinander.

 

Die Osteopathie ist eine integrative manuelle Medizin basierend auf den oben genannten Prinzipien. Sie kann bei allen Funktionsstörungen der Organismus angewandt werden, unabhängig davon wie lange die Symptome schon bestehen.

 

Als ganzheitliche Methode hat die Osteopathie weitreichende Einsatzmöglichkeiten. Der Osteopath ertastet bei der Untersuchung das Gewebe Schicht für Schicht und spürt so Bewegungseinschränkungen und Spannungen auf, die er mit speziell für die Osteopathie entwickelten Techniken behandelt.

 

Hierzu gehört unter anderem auch die Cranio-Sacral-Therapie

 

 

Möglichkeiten und Grenzen

 

Die Osteopathie bietet gegenüber der Schulmedizin eine ganze Reihe von zusätzlichen Möglichkeiten zum Wohle des Patienen.

So betrachtet die Osteopathie den Patienten immer in seiner Gesamtheit. Auch beschäftigt sich die Osteopathie nicht mit der Behandlung einzelner Symtome, sondern will immer die Ursache von Beschwerden aufspüren und behandeln.

 

Zweck einer osteopathischen Behandlung ist nicht die direkte Bekämpfung einer Krankheit oder eines Symptoms. Ziel ist vielmehr, die Funktionsstörungen und Blockaden, die eine Krankheit herbeiführen, begünstigen oder aufrechterhalten, zu lösen und so dem Körper zu helfen, Gesundheit wiederzuerlangen. Somit ist eine Osteopathiebehandlung bei den meisten Krankheiten sinnvoll, da diese oft Ausdruck eines gestörten Zusammenspiels der verschiedenen Systeme des Körpers und der Organe sind.

 

Akute lebensbedrohende Notfallsituationen oder schwere Pathologien wie z.B. Tumorerkrankungen gehören nicht primär zum Tätigkeitsbereich osteopathischer Medizin.

Als begleitende Maßnahme kann sie aber von hohem Wert sein und helfen, den Allgemeinzustand der Patienen zu stabilisieren und zu verbessern.

 

 

Cranio-Sacral-Therapie

 

Zum cranio-sacralen System gehören der Schädel ( Cranium ), das zentrale und periphere Nervensystem, der Liquor ( cerebrospinale Flüssigkeit ), Durasack mit Bindegewebe und das Kreuzbein ( Os Sacrum ).

Der Schädel ist an seinen Nähten der einzelnen Schädelknochen beweglich miteinander verbinden.

Bedingt durch Produktion und Resorption der cerebrospinalen Flüssigkeit entsteht der cranio-sacrale Rhytmus, ein wiederkehrendes leichtes Ausdehnen und Zusammenziehen der Schädelknochen.

Der cranio-sacrale Rhytmus hat beim Hund eine Frequenz von 6-8 Bewegungen pro Minute.

Dieser Rhythmus lässt auch das Kreuzbein rhytmisch schwingen und lässt sich in abgeschwächter Form in allen Körpergeweben spüren.

In der cranio-sacralen Therapie nimmt die sphenobasiläre Synchondrose ( SBS ), eine Verbindung am Schädel zwischen Os sphenoid ( Keilbein ) und Os occipitale ( Hinterhauptsbein ) eine zentrale Stellung ein.

Die SBS hat durch die im Gehirn gelegenen intracraniellen Membranen und die am Kopf ansetzenden Muskeln eine Verbindung zum gesamten Bewegungsapparat.

So wird indirekt jede Bewegung des Keilbeins auf den ganzen Körper übertragen.

 

 

Behandlungsablauf

 

Durch Palpation werden Störungen in der cranio-sacralen Bewegung festgestellt.

Mit dem " Fronto-Occipital-Hold " untersucht der Therapeut die Bewegung des Gehirnschädels während der Flexions- und Exensionsbewegung ( Ausdehnen u. Zusammenziehen des Schädels ) und bewertet Frequenz und Amplitude der cranio-sacralen Bewegung. So werden pathologische Bewegungsmuster erkannt, die z.B. aus einer Immobilität / Dysfunktion der SBS herrühren können.

Die Behandlung ist sehr sanft und zielt auf die Auflösung von Spannungen und Fehlstellungen des Schädels sowie der übrigen Körperstrukturen mit sanften und exakten Impulsen. Die Gewebemobilität wird wieder hergestellt. Das heißt mit der Cranio-Sacralen-Therapie werden keine Krankheiten behandelt, sondern Bewegungseinschränkungen der körpereigenen Strukturen, die wiederum eine der Grundlagen für eine mögliche Heilung ist.

 

Ursachen für Dysfunktionen des cranio-sacralen Systems sind u.a. akute und chronische Infekte, Traumata ( Sturz, Unfall ), Störungen des Bewegungsapparates ( Schonhaltung ), Dysbalance der extracraniellen Weichteilstruktur ( Muskulatur, die an der Schädelbasis ansetzt - oft verstärkt belastet bei Sporthunden ).

 

 

Einsatzgebiet der cranio-sacralen Therapie bei Hunden

  • alle akuten und chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Haltungs - u. Stellungsfehler
  • Verhaltensauffälligkeiten ( Angst, Nervosität, Aggerssivität ) 
  • Konzentrations - u. Lernschwierigkeiten, Hyperaktivität
  • chronische und akute organische Probleme
  • neurologische Erkrankungen ( Bandscheibenvorfall, Gleichgewichtsstörungen )
  • allgemeine Schmerzzustände
  • Polytrauma
  • Kiefergelenksdysfunktionen